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ProSpecieRara & Symrise
— Förderung der Kultur-Pflanzenvielfalt in Deutschland
— Freiwilliger Vorteilsausgleich für Nutzung genetischer Ressourcen im Sinne des Nagoya Protokolls zur Biodiversitätskonvention der Vereinten Nationen
— Vorbildcharakter soll weitere Vorteilsausgleiche fördern

ProSpecieRara und Symrise haben eine Kooperation zur nachhaltigen Nutzung pflan-zengenetischer Ressourcen in Deutschland vereinbart. Der Vertrag mit Vorbildcharak-ter stellt sicher, dass ein Teil der Vorteile, die sich aus der Nutzung der pflanzengene-tischen Vielfalt ergeben, in deren Erhalt zurückfließt. Die Vereinbarung soll weitere Unternehmen motivieren, ebenfalls einen freiwilligen Beitrag für die Vielfalt zu leisten.

Genetische Vielfalt zur Sicherung der Welternährung

Der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt landwirtschaftlich genutzter Pflanzen stellt ein großes Risiko für die Welternährung dar. Ein breites Arten-Sortiment und dessen geneti-schen Eigenschaften ermöglichen es der Landwirtschaft, sich schnell an wechselnde Um-weltbedingungen anzupassen. Dazu gehören Klimawandel, Wasserknappheit oder auch die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten.

Erhaltungspartnerschaft mit Vorbildcharakter

Die Zusammenarbeit von ProSpecieRara und Symrise zielt auf den Erhalt und die nachhalti-ge Nutzung alter Nutz- und Kulturpflanzen ab und ruht auf zwei Grundpfeilern. Zum einen unterstützt Symrise Projekte zum Erhalt und der Förderung pflanzengenetischer Ressourcen. Dafür legt das Unternehmen unter anderem Sortensammlungen an. Zudem interessiert sich Symrise für die Vorteile der Nutzpflanzenvielfalt innerhalb seines Kerngeschäfts. „Alte und gefährdete Nutzpflanzen dienen als wertvolle Quelle für guten Geschmack. Sie liefern daher wertvolle Inspirationen für die Kreation einzigartiger Aromenkompositionen“, sagt Bernhard Kott, Leiter globales Nachhaltigkeitsmanagement bei Symrise. „Auch wir wollen weitere Ein-satzmöglichkeiten für unsere Schützlinge entdecken“, ergänzt ProSpecieRara-Geschäftsleiter Béla Bartha, „Dafür evaluieren wir im Rahmen der Vereinbarung unsere Sorten und machen Pflanzgut verfügbar.“

Beide Partner bringen ihre jeweilige Expertise ein und verfolgen eine gemeinsame Absicht. Sie wollen die Kulturpflanzenvielfalt nachhaltig nutzen und dabei das Prinzip der Biodiversi-tätskonvention der Vereinten Nationen und des Nagoya Protokolls umsetzen.

Vorteilsausgleich für die Vielfalt

Nach schweizerischer und deutscher Gesetzgebung könnte Symrise auf ProSpecieRara-Saat- und Pflanzgut zugreifen und es für kommerzielle Forschung und Entwicklung verwen-den, ohne einen Beitrag für die biologische Vielfalt leisten zu müssen. Hier setzt der Vertrag an. Symrise erklärt sich bereit, im Sinne der Biodiversitätskonvention für die Nutzung von ProSpecieRara-Sorten einen so genannten Vorteilsausgleich im Rahmen einer Vorauszah-lung zu leisten. Diese kommt der Erhaltungsarbeit vollumfänglich zugute. Sollte es später zur Kommerzialisierung eines Produktes kommen, das auf den zur Verfügung gestellten geneti-schen Ressourcen basiert, kommt es zu einem weiteren freiwilligen Vorteilsausgleich. Das könnte etwa für eine Aromakomposition auf Basis alter Nutzpflanzensorten zutreffen, die ein Hersteller für die Produktion von Nahrungsmitteln oder Getränken nutzt.

Patentverzicht für biologische Ressourcen

Symrise und ProSpecieRara erachten die Nutzpflanzenvielfalt als wichtiges Allgemeingut. Auf dieses sollten alle frei zugreifen können. Daher verpflichtet sich das Unternehmen, auf Patentanmeldungen zu verzichten. Das gilt sowohl für die im Rahmen der Kooperation von ProSpecieRara zur Verfügung gestellten biologischen Ressourcen als auch für deren Be-standteile. Auch für den direkten Einsatz, etwa als Pflanzenextrakt in Lebensmittel noder als aromatischer Duftstoff in Kosmetikprodukten, verzichtet Symrise auf Patentrechte.

Motivation für weitere Akteure

Um dem Verlust der Nutzpflanzenvielfalt entgegenzuwirken, erachten es ProSpecieRara und Symrise als erfolgsversprechend, die kommerzielle Nutzung von pflanzengenetischen Res-sourcen mit Zahlung eines gerechten Vorteilsausgleichs zu verbinden. „Diese beispielgebende Zusammenarbeit soll auch andere Unternehmen zu diesem Schritt ermutigen“, sagt ProSpe-cieRara-Geschäftsleiter Béla Bartha. „Um die biologische Vielfalt langfristig zu erhalten, brau-chen wir dringend ein breit angelegtes Engagement in Wirtschaft und Gesellschaft.“

Über ProSpecieRara

„ProSpecieRara wurde als Stiftung 1982 in der Schweiz gegründet. Seither fördert und erhält sie die genetische und kulturhistorische Vielfalt von über 4.500 Kulturpflanzen und 38 Nutztierrassen. Zur Erreichung ihrer Ziele unterhält ProSpecieRara ein weitreichendes Erhalter:innen-Netzwerk von über 3’500 Freiwilligen. Die Stiftung fördert die Nutzung der erhaltenen Vielfalt über ein eigenes Label und setzt sich auf politischer Ebene für den freien Zugang dieser genetischen Ressourcen ein. 2011 wurde die gemeinnützige GmbH ProSpecieRara Deutschland gegründet. Das Tätigkeitsfeld in Deutschland konzentriert sich vorerst auf den Nutzpflanzenbe-reich.“

Medienkontakte ProSpecieRara

Bela Bartha    
Phone +41 61 545 99 21    
bela.bartha@prospecierara.ch
    
Linda Kolcu
Phone: +44 0761-59 39 00 07
linda.kolcu@prospecierara.de

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