Das Vorwort des Buches heißt „Für die denkende Hausfrau“, dort schreibt Morgenstern: „Die Vanille ist eine der feinsten, wohlschmeckendsten und aromareichsten Gewürze, weshalb die feinere Kochkunst sie auf die mannigfaltigste Art verwendet.“ Die Frucht sei schwer konservierbar und teuer, jetzt aber würde es die Vanille als heimisches Produkt geben. Morgenstern erklärt die Vanillin-Synthese: „Nicht, dass wir in unserem Klima die fertigen Vanille-Schoten pflücken können, aber durch die bedeutende Erfindung zweier deutscher Forscher, des Dr. W. Haarmann in Holzminden und des Professors Dr. Ferd. Tiemann an der Königl. Universität zu Berlin, lässt sich der Körper, welcher allein das Aroma der Vanille-Schote bewirkt, künstlich aus leicht zugänglichen Naturstoffen hervorrufen. Was uns die spröde Natur in unseren Breitengraden versagt hat, das ringt ihr in heissem Drang nach Erkenntniss der Forscher ab“.
Die Autorin würdigt in ihrem Buch nicht die Errungenschaften der Chemiker, sie versucht auch die Ängste der Konsumenten vor Nebenwirkungen bei der Nutzung von Vanillin abzubauen, so schreibt sie: „Endlich ist der Geschmack noch wesentlich feiner als der durch Vanille hervorgerufene, weil in den Schoten noch Harze und Fette enthalten sind, die das feine Vanillearoma ungünstig beeinflussen. Diesen Nebenbestandteilen der Vanille wohnt auch die mit Recht gefürchtete nervenerregende Wirkung bei, während reines Vanillin (…) eine derartige Einwirkung auf den menschlichen Organismus nicht besitzt.“