2 – Enge Zusammenarbeit mit den Landwirten
Symrise kauft seine Rohstoffe vornehmlich in der SAVA-Region und in anderen Bereichen im Norden Madagaskars ein. Die Anbaugebiete sind zum Teil sehr abgelegen und schlecht zu erreichen, weil es nur unbefestigte Pisten gibt. Die breite Verteilung auf der Insel hat aber den Vorteil, dass wir unsere Kunden immer mit Produkten beliefern können, auch wenn es durch Naturereignisse Ernteausfälle gibt. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Taifune in einer Saison die gesamte Insel treffen.
40.000 Menschen profitieren
Wir arbeiten mit rund 7.000 Landwirten zusammen, die im Schnitt einen Hektar Land bewirtschaften. Auf der einen Hälfte bauen sie Vanille an, auf der anderen Hälfte Nahrungsmittel, Nutzpflanzen und Brennholz. Die Bauern sind entweder zertifiziert durch UEBT/Rainforest Alliance, Fair Trade Organic oder Fair For Life Organic. Die Familien der Bauern summieren sich auf rund 40.000 Menschen, die von der Zusammenarbeit profitieren. Wir achten dabei auch darauf, Frauen wirtschaftlich zu stärken – mittlerweile führen sie rund 28 % der Betriebe. Außerdem fördern wir die nächste Generation von Landwirten.
Nachhaltigere Anbaumethoden vermitteln
Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist es, den Bauern bessere und nachhaltigere Anbaumethoden zu vermitteln. Dafür haben wir in Benavony ein Agro-Innovationszentrum eingerichtet. Wir forschen dort zum Beispiel an biologischer Krankheits- und Insektenbekämpfung, um die Bodengesundheit zu verbessern und die Vanillereben widerstandsfähiger gegen Krankheiten zu machen. Außerdem fördern wir Agro-Forstsysteme, in denen Nahrungsmittel angebaut werden, oder auch Duftrohstoffe, die für uns wichtig sind, wie etwa Patschuli. Das Wissen der Landwirte ist sehr wertvoll für uns. Zusammen mit den Ergebnissen der Versuchsbetriebe ergeben sich daraus neue Praktiken für den Anbau.
Unterstützung auf allen Ebenen
Die Zusammenarbeit ist gut, aber die Herausforderungen für die Bauern sind weiterhin groß. So gibt es kaum oder nur schlechte öffentliche Infrastruktur wie Straßen, Schulen und Krankenhäuser. Es fehlen Sicherheitsnetze wie Versicherungen oder öffentliche Mittel im Fall von Naturkatastrophen. Gleichzeitig sind die Betriebe meist so klein, dass die Menschen von diesem Einkommen allein nicht leben können. Das Netzwerk hilft den Bauern dabei, ihre Produktivität zu erhöhen und mehrere Einkommensquellen zu erschließen, um Krisen besser zu bewältigen. So entwickeln wir mit ihnen verschiedene Wertschöpfungsketten, kaufen Produkte zu unterschiedlichen Zeiten des Jahres, damit sie das ganze Jahr über ein Einkommen haben, und zahlen Preise, die die nachhaltigen Produktionskosten decken. Wir helfen ihnen auch dabei, in die Fisch-, Bienen- oder Geflügelhaltung einzusteigen, und verteilen Saatgut und Setzlinge an die Landwirte.
Nachhaltig fördern für eine bessere Zukunft
Enorm wichtig ist auch, dass die Bauern lernen, ihr Budget und ihre Ersparnisse zu verwalten, um Schulden abzubauen. Mehr als 20.000 Menschen haben durch uns eine Krankenversicherung. Wir haben fast 7.000 Landwirte im Farmmanagement und etwa 11.000 in guten landwirtschaftlichen Praktiken geschult. Darüber hinaus unterstützen wir rund 90 Elternvereinigungen dabei, pädagogisches Basismaterial für Grundschulen anzuschaffen oder zusätzliche Lehrer zu bezahlen. Für Jugendliche haben wir fünf Berufsbildungszentren eingerichtet, um Nachwuchs für die Landwirtschaft auszubilden. Diesen Weg werden wir weiterverfolgen, denn damit erreichen wir gleich mehrere Ziele. Wir wollen die Landwirte weiterhin stärken, den Druck auf den Boden und auf die Schutzgebiete mit ihrer großen biologischen Vielfalt verringern und noch effizientere landwirtschaftliche Methoden vermitteln. Damit unterstützen wir auch unsere Nachhaltigkeitsziele.