An vierter Stelle der Liste der Standorte steht Frankreich, wo vor allem das Segment Taste, Nutrition & Health zahlreiche Fabriken betreibt. Von hier aus, in Rennes in der Bretagne, überblickt Thierry Lenice die Pläne. „Wir werden in den USA, Mexiko und China mit unseren Werken beginnen und dann schnell alle übrigen Produktionen einbeziehen“, sagt der Low Carbon Transition Manager. Er beschäftigt sich aber auch intensiv mit dem Scope 3, dessen Kern der CO2-Fußabdruck der Rohstoffe ist. „Rund 80 % der Treibhausgase entstehen bei der Produktion und beim Transport unserer Naturstoffe“, sagt Thierry Lenice.
Ein Ansatzpunkt sind dabei die Rezepturen für die Produkte, deren Lebenszyklen sein Team in den vergangenen Jahren untersucht hat. Dazu gehören neben anderen Aspekten auch Umweltauswirkungen wie der Ausstoß von CO2-Äquivalenten. Thierry Lenice hat zur Illustration zwei Gläser Limonade vor sich gestellt. Das eine Getränk ist die Originalversion, das andere hat eine optimierte Rezeptur, um im Gesamtprodukt den CO2-Abdruck zu senken. „Wir haben bisher für diese Limonade einen reinen Orangenextrakt verwendet. Nun haben wir diese geschmacksgebenden Bestandteile durch eine andere Mischung verändert“, sagt der Manager. „Statt 100 % Orangenextrakt aus Brasilien zu verwenden, mischen wir nun 20 % heimischen Pilzextrakt bei, der uns dieselbe Textur und den denselben Geschmack liefert.“ Beide Produkte sind rein natürlich, schmecken identisch – und für die neue Mischung werden entlang der gesamten Wertschöpfungskette weniger Treibhausgase ausgestoßen.
Mit Hilfe dieses Ecodesigns lassen sich durchschnittlich 30 % an Emissionen einsparen. Dafür blickt Thierry Lenice auch auf die lokalen Produzenten. „Wir arbeiten eng mit ihnen zusammen. Wir gleichen ab, wie sie sich auf der einen Seite für einen besseren CO2-Fußabdruck engagieren und wie wir ihnen auf der anderen Seite dabei helfen können, nachhaltiger zu werden“, sagt Thierry Lenice. „Für viele ist es alleine wegen ihrer Größe gar nicht so einfach, die Standards zu erfüllen und zu dokumentieren“, beschreibt er die Herausforderungen von Zulieferern, die mit Tausenden von Kleinbauern zusammenarbeiten. Für Lenice ist diese Art der Kooperation besonders wichtig. „Wir leben von der Landwirtschaft und beziehen dort unsere Rohstoffe. Wenn wir uns also hier engagieren, können wir an einer sehr bedeutenden Stellschraube drehen und unsere Produkte deutlich nachhaltiger machen.“