Dem Mikrobiom wohlgesonnen
Mit den Erkenntnissen aus der Mikrobiomforschung sind Produkte entweder neu- oder weiterentwickelt worden. Ein Beispiel dafür ist Crinipan® PMC Green, das den Pilz Malassezia in seinem Wachstum hemmt. Dieser Pilz wächst auf der Kopfhaut und kann dort für Schuppen sorgen. Dabei ist er auf natürlich vorkommende Fette angewiesen, die er nicht selbst produzieren kann. Das Produkt, das aus erneuerbaren Rohstoffen gewonnen wird, bedient sich eines „Tricks“, wie Christin Koch es nennt: „Malassezia spaltet auf der Kopfhaut vorhandene Fettmoleküle auf, um sich zu ernähren. Diese Enzyme spalten auch unser Crinipan® PMC Green, die antimykotische Caprylsäure wird freigesetzt – ein Anti-Pilz-Mittel.“ Malassezia dezimiert sich also selbst, sodass das Mikrobiom im Gleichgewicht bleibt.
Im Bereich der Deodorants hat Symrise den mikrobiomfreundlichen Stoff SymDeo® B125 entwickelt. Er kann zum Beispiel das stark antimikrobiell wirkende Triclosan ersetzen, das zwar den Geruch von Schweiß verhindert, aber auch nützliche Bakterien tötet. Und zugunsten einer ausgewogenen Mundflora hat das ex-vivo-Biofilm-Modell dabei geholfen, Produkte wie Optafresh® D und SymReboot™ OC / Optabiotics®24 vom Labor bis zur Marktreife zu bringen. Das erste bekämpft selektiv Bakterien, die für Mundgeruch verantwortlich sind, und verstärkt gleichzeitig die positiv auf das Mundmikrobiom wirkenden Bakterien, während das zweite die Zahnfleischgesundheit unterstützt.
Dass die Mikrobiomforschung in ihrer heutigen Form möglich ist, verdankt sie vor allem dem technischen Fortschritt. In den Anfängen der 1990er-Jahre gab es zwar die ersten Technologien zur DNA-Sequenzierung des Mikrobioms, allerdings sind diese aus Preisgründen erst seit zehn Jahren in der Breite nutzbar. „Heute können die Labore, denen wir unsere Proben übermitteln, riesige Datenmengen in kürzester Zeit erzeugen und auswerten“, erzählt Christin Koch.