Mit dem Programm IGNITE erfindet das Symrise-Segment Taste, Nutrition & Health einen neuen Ansatz des Innovierens. Produkte und Lösungen sollen in Zukunft deutlich schneller entwickelt und marktreif gemacht werden. Dafür hat ein Expertenteam aus allen Bereichen des Unternehmens ein zukunftssicheres Innovationsmodell aufgesetzt, das die bestehenden erfolgreichen Mechanismen ergänzt.

GUTE UNTERNEHMENSFÜHRUNG, INNOVATION UND ENTWICKLUNG

„Wir sind schon immer ein innovatives Unternehmen gewesen“, sagt Nick Russell, „und darauf setzen wir nun auf: Mit dem Programm IGNITE wollen wir unseren Innovationsansatz noch besser machen.“ Der Brite gehört zum Führungsteam im Segment Taste, Nutrition & Health bei Symrise. Er verantwortet nun das Innovationsprogramm, das 2023 an den Start ging und das Wachstum und die Rentabilität von Symrise weiter steigern soll. 

Die Gründe dafür, ein neues Denken und Handeln einzuführen, sind vielfältig. „Die Welt entwickelt sich momentan sehr schnell weiter – und damit auch die Bedürfnisse und Wünsche der Verbraucher“, sagt Russell. „Unsere Kunden erwarten von uns einzigartige Lösungen, die den Unterschied machen. Diese Lösungen wollen sie sofort einsetzen können, egal ob es sich um Nachhaltigkeitsthemen, neue Herausforderungen im Produktdesign oder Trends wie vegane Alternativen oder natürliche Lebensmittel handelt.“ Gleichzeitig geht die Entwicklung hin zu offenen Innovationen – gemeinsam mit Partnern wie Lieferanten, Kunden und externen Experten. Auch das will Symrise stärken. Nicht zuletzt will das Unternehmen Informa­tions­silos auflösen, unverbundene Inno­va­tions-Pipelines zusammenbringen und die eigenen Ressourcen besser nutzen.

„Mit dem Programm IGNITE wollen wir unseren Innovations- ansatz noch besser machen.“

Nick Russell,
Senior Vice President Strategic Development & Business Incubation

Um auf Kundenwünsche reagieren und gleichzeitig an anderen Stellen als First Mover vorangehen zu können, muss das Segment Taste, Nutrition & Health neue Wege gehen. „Uns ist es dabei wichtig, dass wir mit IGNITE nicht alles umwerfen, was schon gut war, sondern eher eine ergänzende Herangehensweise entwickeln. So werden wir auch weiterhin in unternehmenseigene Lösungen und neue Moleküle investieren“, sagt Nick Russell. IGNITE wurde auch deswegen sehr ergebnisoffen gestartet. Die gesamte Organisation wurde eingebunden, rund 250 Experten aus allen Regionen und Funktionen wurden befragt, die Erkenntnisse ausgewertet und analysiert. Im nächsten Schritt hat ein Kernteam von rund 60 Mitarbeiter einen zukunftsfähigen Prozess aufgesetzt. „Wir haben vier Arbeitsgruppen aufgebaut, die sich mit der Strategie, den Prozessen, der Umsetzung und der Finanzierung auseinandergesetzt haben“, sagt Betty Fan, die das Programm IGNITE leitet. Während des Jahres 2023 hat das Team eng zusammen­gearbeitet, um das neue Konzept zu gestalten.

„Unsere Kollegen haben dann in kürzester Zeit mit den Gründern Konzepte entwickelt und zur Marktreife gebracht.“

Betty Fan,
Global Strategic Development Senior Director

2024 startet nun die nächste Phase des Programms. Unter dem sprechenden Namen SPRINT wird IGNITE von der Design- in die Umsetzungs- und Lernphase überführt, in der die ersten Ideen gesammelt und implementiert werden. „Es geht darum, schnell und agil zu sein und die Entwicklungszeiten, die bisher bei 18 bis 24 Monaten lagen, zu verkürzen“, sagt Betty Fan. „Traditionell haben wir Innovationen durch unsere Technologien für unsere Großkunden vorangetrieben und waren damit sehr erfolgreich. Jetzt gibt es immer mehr Unternehmen, auch kleinere, die mit uns Projekte umsetzen und diese deutlich schneller launchen wollen“, erklärt die Programmleiterin. Ein Beispiel dafür sind neue Getränkekonzepte wie die nachhaltigen Energy-Drinks des deutschen Start-ups Holy, die mit rein natürlichen Fruchtaromen und Farbstoffen, sehr geringem Zuckergehalt und ohne Taurin oder Füllstoffe den Markt erobern. Die Produkte sind zwar noch nicht mit Hilfe von IGNITE entstanden, die Form der Zusammenarbeit ist jedoch beispielgebend für künftige Projekte. „Das Team hat uns über eine Innovationsplattform für Food-and-Beverage-Startups kennengelernt, mit der wir eng kooperierten“, sagt Betty Fan. „Unsere Kollegen haben dann in kürzester Zeit mit den Gründern Konzepte entwickelt und zur Marktreife gebracht.“ 

„Die Schnelligkeit ist ein entscheidender Aspekt für den Erfolg“, sagt Nick Russell. „Wir haben gelernt, dass wir manchmal zu lange an Ideen festhalten und versuchen, Produkte daraus zu entwickeln – auch wenn sich Märkte, Kundenwünsche oder Trends längst verändert haben. Mit IGNITE soll sich das ändern. Wir wollen dazu ­ermutigen, sich nicht in erste Ideen zu verlieben, sondern sich auch mit dem Scheitern anzufreunden – als einem sehr wichtigen Schritt im Entwicklungsprozess“, sagt Russell. Der Innovationsprozess soll ständig und strukturiert hinterfragt werden, um ­Ressourcen zu sparen und gleichzeitig höhere Erfolgsquoten zu erzielen. „Auf die richtigen Ideen zu ­setzen, hat bei uns Priorität“, so Russell. „Wir dürfen Fehler machen, müssen sie aber schneller erkennen.“

Dafür werden, wie in der Entstehung von IGNITE, auch in der Umsetzung Mitarbeiter aus allen Regionen und Funktionen zusammenarbeiten. „Wir wollen von einem Ansatz, der auf die Organisationsstruktur ausgerichtet ist, hin zu einem Ansatz, der sich an den Projekten orientiert. Dafür wollen wir das Projektteam mit den besten Experten auszustatten, unab­hängig davon, wo diese sitzen. So können wir Prozesse beschleunigen und die Innovation aus der Perspek­tive der gesamten Wertschöpfungskette betrachten“, sagt Betty Fan. Dabei sollen nicht nur Produkt-, sondern auch Service- und Prozessinnovationen entstehen.

Ein besonders wichtiger Bestandteil von IGNITE ist der Wandel in der Organisation und die Kommunikation. Die Aufgabe übernimmt vor allem Kaylee Pretorius, die das Change Management für das Programm verantwortet. Ihr ist es wichtig zu betonen, dass es sich nicht nur um eine Prozessänderung handelt, sondern vielmehr auch um einen Kultur- und Mentalitätswandel. „Unser Team ist bestrebt, alle Mitarbeiter bei dieser Transformation einzubinden und zu unterstützen“, sagt Kaylee Pretorius, die auch die Erstellung der Kommunikationsmaterialien und die Umsetzung der Kampagne verantwortet. „Wir lernen dabei kontinuierlich, wo die Mitarbeiter stehen und an ­welchen Stellen die Veränderungen verstärkt kommuniziert werden müssen.“ 

Mit der Unterstützung des Kernteams entstehen Veranstaltungen und Schulungen sowie eine Plattform, die zukünftig die Innovationsprozesse bündeln und auch nach außen zu Kunden oder Zulieferern öffnen soll. „Wir werden klar definierte Kanäle schaffen, in denen die Ideen ausgetauscht, bewertet und dann in die Umsetzung getragen werden“, sagt Kelvin Bartley, Global Project Management Officer für das Programm. Um die vielen Daten auszuwerten und nutzbar zu machen, sollen auch künstliche Intelligenz und Automatisierung helfen. 

In den kommenden Monaten soll IGNITE im Segment Taste, Nutrition & Health komplett eingeführt sein. Das Team ist dazu im Austausch mit allen Geschäftseinheiten und arbeitet an Synergien mit dem Segment Scent & Care. Das Ziel für Taste, Nutrition & Health ist ambitioniert: „Wir liegen momentan bei einem Umsatz von rund drei Mrd. Euro“, sagt Nick Russell. „Innovationen werden in den kommenden Jahren entscheidend dazu beitragen, dass wir zwischen 10 und 20 % unseres Umsatzes mit Produkten und Dienstleistungen erzielen, die aus Innovationsströmen stammen – und das zusätzlich zu den Innovationen, die wir sowieso schon an den Markt bringen.“

„Unser Team ist bestrebt, alle Mitarbeiter bei dieser Transformation einzubinden und zu unterstützen.“

Kaylee Pretorius,
Managerin für Strategic Planning and Growth Opportunity