Unsere Geschichten

Die erfolgreiche Synthetisierung von Vanillin aus dem Saft von Nadelgehölzen durch Wilhelm Haarmann und Ferdinand Tiemann und die anschließende Produktion und der Vertrieb dieser neuen Verbindung markieren die Entstehung der Aroma- und Duftstoffindustrie.

Synthetisches Vanillin erwies sich als wesentlich preisgünstiger als natürliche Vanille, die nur wohlhabenden Menschen bekannt war und von ihnen verwendet wurde. Nach der Entdeckung des neuen Wirkstoffs standen Haarmann und sein Geschäftspartner Karl Reimer vor der drängenden Frage, wie sie dieses neue Produkt vermarkten und die Menschen von dessen Nutzung überzeugen könnten. Hausfrauen zeigten wenig Begeisterung. Eine synthetische Aromatisierung war etwas völlig Neues und stieß zunächst auf Widerstand. Haarmann beauftragte die bekannte Frauenrechtlerin und Kochbuchautorin Lina Morgenstern, Rezepte zu schreiben, in denen das patentierte Vanillin von Haarmann & Reimer verwendet wurde. Eine Marketingkampagne, die von Erfolg gekrönt wurde.

Der erste große Auftritt von synthetischem Vanillin in der Welt der Düfte erfolgte mit Aimé Guerlains „Jicky“ im Jahr 1889. Dieser Duft, obwohl als Männerduft konzipiert, war vor allem bei Frauen ein großer Erfolg, vielleicht wegen seiner Vanillenote. Mit dem Erfolg von „Jicky“ begann der kometenhafte Aufstieg der Vanille in der Welt der Düfte, der zu einem immer größer werdenden Markt für Vanillearomen und -düfte führte. Die neu entstehende Industrie suchte konsequent nach Aromastoffen, die sich chemisch herstellen ließen, und auf diesem Gebiet war die Firma Haarmann & Reimer führend. Ihr Pioniergeist entwickelte sich zu einem Teil der DNA von Symrise und seinen Vorgängerunternehmen und führte zu einer Reihe von ebenfalls branchenprägenden Erfindungen, Innovationen und Geschäftspraktiken.