Sie haben außerdem das Amt eines Menschenrechtsbeauftragten im Konzern eingeführt.
Bereits im April 2021 hat unser „Responsible Sourcing Steering Committee“ (RSSC) seine Arbeit aufgenommen, in dem unser Corporate Sustainability Team mit den Einkaufsleitern der Segmente und deren Nachhaltigkeitsleitern die Vorgaben des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes umsetzen. Die vom Vorstand neu berufene Funktion des Menschenrechtsbeauftragten überwacht die Umsetzung des Riskmanagements zu unseren Lieferanten sowie die eingeleiteten Abhilfe- und Präventionsmaßnahmen. Darüber hinaus hat der Menschrechtsbeauftragte einen Beschwerdemechanismus installiert, über den externe Interessenvertreter anonym Meldungen in Bezug auf Menschenrechte und Umwelt an das Sustainability Office richten können, ohne Repressalien befürchten zu müssen.
Beim dritten Punkt „Rohstoffe und Kreislaufwirtschaft“ geht es auch um den Einkauf von Produkten. Wie kommt es zu dem Fokus auf die Kreislaufwirtschaft?
Sie ist schon länger einer der Kerne unseres Geschäftsmodells, wir haben nur nie so viel darüber gesprochen. Wir setzen auf Circular Economy in unserem gesamten Rohstoff- und Produktportfolio, indem wir Rohstoffe möglichst zu 100 % verbrauchen, Reststoffe vermeiden oder Materialien wieder in Produktionsprozesse zurückführen und so wertschätzen – und Recyclingkosten vermeiden. Bei einem Drittel unserer Duftkompositionen zum Beispiel basieren die Inhaltsstoffe auf Holz, das wir auf diese Weise nutzen. Die Kreislaufwirtschaft wird entscheidend sein, um die Klima- und Umweltziele zu erreichen. Denn es ist ganz klar: Wir verbrauchen zu viele Rohstoffe, wir muten der Erde zu viele Abfälle zu – und wir nutzen das, was sie uns bietet, nicht einmal vollständig. In der Lebensmittelindustrie etwa geht ein Drittel der globalen Agrarproduktion heute entlang der Nahrungskette verloren oder wird verschwendet. 50 % der globalen Treibhausgasemissionen und 90 % des Verlusts der Artenvielfalt werden zudem durch die Rohstoffförderung und -verarbeitung verursacht.
Ihre Ziele werden ergänzt um den letzten Punkt: Umweltschutz und Biodiversität. Wie wollen Sie hier weiter vorankommen?
Symrise hat sich schon im Jahr 2010 eine Klimastrategie gegeben, die uns in allen Bereichen nachhaltiger machen sollte. Wir haben uns also gut positioniert. Damit das so bleibt, stellen wir uns vielen Zertifizierungen, richten uns an den Science Based Targets aus und berichten transparent über unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten. Außerdem beteiligen wir uns an Initiativen. Ein Beispiel dafür: Eder Ramos, unser Globaler Präsident für den Bereich Fragrance, ist im Juni 2022 zum ehrenamtlichen Vorsitzenden der Union for Ethical BioTrade (UEBT) gewählt worden, die als internationale gemeinnützige Organisation die verantwortungsvolle Beschaffung von natürlichen Rohstoffen fördert. Hier können wir uns also aktiv einbringen. Ein weiteres Beispiel: Wir integrieren mittlerweile naturbezogene Risiken und Chancen in unsere Entscheidungsfindung, wie sie die internationale Task Force on Nature-related Financial Disclosure vorgibt.
Anfang 2023 kam die Nachricht, dass Symrise beim jährlichen Nachhaltigkeits-Rating der renommierten gemeinnützigen Organisation CDP – dem früheren Carbon Disclosure Project – erneut Bestnoten erreicht hat. Wie wichtig sind solche Auszeichnungen?
Wir freuen uns immer wieder sehr darüber, weil sie zeigen, dass unsere engagierte Arbeit Früchte trägt. Symrise erhielt drei Mal die Note A im jährlichen Nachhaltigkeits-Rating von CDP. Wir erhielten die Bewertung für den Schutz von Klima, Wasser und Wald. Basierend auf den Daten des CDP aus dem 2022er Programm gehört Symrise zu den 13 Unternehmen, die drei Mal die Note „A“ erhielten – von insgesamt 15.000 teilnehmenden Unternehmen weltweit. Damit konnte Symrise zum dritten Mal in Folge die strengen Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und an die Auszeichnungen der Vorjahre anknüpfen. Wir sind also weiterhin auf einem sehr guten Weg, den wir gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Partnern weiter gehen werden.